Steinzeit im Kopf, KI auf dem Schreibtisch – ein paar Gedanken über Verantwortung und Fortschritt
Ich hätte heute eigentlich einen neuen Beitrag für die Webseite hier schreiben sollen. Aber – Prioritäten! Ich habe ein Tafelservice namens Paris gekauft. Und das war irgendwie … dringend. Zumindest aus stilistischen Gründen. Und sowieso wegen Frankreich, Paris und so.
Wie es sich anfühlt, nicht zu schreiben
Kann sich das jemand vorstellen, der kein „Schreiberling“ ist? Wohl nicht.
Nicht zu schreiben ist nicht einfach „nichts tun“. Auch das ist etwas, was ich sehr schlecht kann. Ich weiß nicht, wie man sich ausruht, wie man sich erholt. Immer wieder habe ich versucht, Meditation zu lernen oder irgendeine andere Entspannungstechnik. Ich kriege es nicht hin. Meine Gedanken rasen immer, sind ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen.
Was KI anrichten kann – wenn sie unsere Gefühle trifft
Ich habe in den letzten Tagen etwas erlebt, das mich nachhaltig erschüttert hat.
Ich wusste natürlich, dass es KI-Avatare gibt. Programme, die auf Knopfdruck hübsche Gesichter generieren, Geschichten erzählen, mit dir flirten oder so tun, als wären sie deine beste Freundin. Ich wusste, dass es Apps gibt, die vorgeben, dich zu „verstehen“, dich zu „lieben“, dich zu „begleiten“. Aber ich habe unterschätzt, wie tief sie eingreifen können – in die Emotionen, in die Psyche, manchmal sogar in die Würde von Menschen. Das ist nicht nur gruselig, das ist ethisch verwerflich.
Vom Versuch, in Rente zu gehen – und wie das eigene Ich oft eine andere Vorstellung davon hat
Ich wollte eigentlich in Rente gehen. Ehrlich. Nach all den Romanen, die ich im Laufe der Jahre geschrieben und im Verlag herausgegeben habe, mit all den Autorinnen, die ich zum Teil entdeckt und dann betreut habe, war ich müde. Nicht unbedingt körperlich. Aber irgendwie energiemäßig und auch literarisch erschöpft.
Vor allem von dem ewigen Muster, das sich in Liebesromanen kaum umgehen lässt. Anfang, Missverständnis, Nähe, nochmal Missverständnis, Happy End.
Ja, man kann das variieren. Ja, man kann es klug und sprachlich elegant erzählen. Aber das Grundgerüst bleibt. Und irgendwann war da einfach dieses Gefühl: Ich habe das jetzt alles schon mal geschrieben.
Also: Rente. Oder wenigstens eine längere, kreative Auszeit. Und dann kam . . .
Mrs. Hudson und Dr. Watson
Ich war nie ein großer Fan von Sherlock Holmes. Er war mir immer zu kalt, zu faktenorientiert, zu wenig gefühlsbetont.
Sein Kumpel Dr. Watson war da schon von Anfang an viel sympathischer. Er hatte wenigstens ein paar Gefühle. Und er konnte schreiben. Was ihn mir gleich noch sympathischer machte.
Die gemeinsame Haushälterin der beiden Junggesellen, Mrs. Hudson, blieb meistens im Hintergrund. Sie erfüllte die Aufgaben, die man im 19. und frühen 20. Jahrhundert, als Conan Doyle die Holmes-Geschichten schrieb, als naturgegeben für eine Frau betrachtete: Putzen, Kochen, den Männern das Leben so angenehm wie möglich gestalten.
Eigentlich ist Mrs. Hudson aber doch eine ziemlich interessante Figur.
Wer Kalorien zählt, hat den Zug verpasst
Ich weiß nicht, ob Sie’s schon wussten 😊, aber ich habe ja so eine Art „Abnehmbuch“ geschrieben. Es heißt „Wer Kalorien zählt, hat den Zug verpasst“.
Übergewicht hat mich fast mein ganzes Leben lang begleitet, und nachdem ich eine Methode gefunden hatte, wie man davon runterkommt, habe ich gedacht, warum nicht ein Buch dazu schreiben?